Im Leichtwindpoker erkämpfte sich der Steuermann vom Segelclub Alpsee-Immenstadt einen zehnten Rang, während die Konkurrenz um Platz drei patzte. Weltmeister wurde mit einem souveränen Sieg im letzten Rennen Doppel-Olympiasieger Robert Scheidt. Silber sicherte der Zypriot Pavlos Kontides.
Mit seiner herausragenden Leistung in unterschiedlichsten Bedingungen hat sich Buhl nun fest in der Weltspitze etabliert. Für den Deutschen Segler-Verband (DSV) ist es die erste WM-Medaille in der olympischen Einhandklasse Laser seit 1991. Zuvor konnten erst zweimal deutsche Steuerleute Medaillen bei einer Laser Weltmeisterschaft gewinnen: 1985 erkämpfte sich der Hamburger Andreas John Silber, 1981 segelte auch Stefan Warkalla (Möhnesee) auf WM-Platz zwei. Philipp Buhl hat die deutsche Laserflotte nach Simon Grotelüschens sechstem Platz bei den Olympischen Spielen 2012 noch ein bisschen dichter an die Weltspitze herangeführt.
Der 23-jährige Segler des Jahres 2012 hat sich selbst das größte Geschenk gemacht und endlich die „Leichtwind-Gespenster“ aus seinem Repertoire verbannt. „Ich habe hier auch bei wenig Wind punkten können. Das gibt mir viel Selbstvertrauen für die kommenden Jahre. Im Moment aber bin ich einfach nur unfassbar glücklich.“ Bundestrainer Thomas Piesker sagte: “Das ist ein wirklich emotionaler Moment für mich, weil wir mit einer ganzen Gruppe Lasersegler so lange so hart für diesen Erfolg gearbeitet haben. Philipp hat nun die Früchte geerntet. Auf dieser Basis wollen wir weiterarbeiten. Mit dem Wissen, dass Philipp es nun auch in leichteren Winden mit den Besten aufnehmen kann. Das wird ihm eine breite Brust für die kommenden Jahre verschaffen.”
„Der Deutsche Segler-Verband gratuliert Philipp sehr herzlich zu seiner sensationellen Leistung. Es hat in dieser Woche Spaß gemacht seine Rennen zu verfolgen“, sagte DSV-Vizepräsident Torsten Haverland, „Philipp hat sein Allround-Talent unter Beweis gestellt und für einen tollen Saisonabschluss für den deutschen olympischen Segelsport gesorgt. Diese Bronzemedaille ist auch ein Sieg für das Athleten-/Trainer-Gespann Philipp Buhl und Thomas Piesker, auf das ich sehr stolz bin. Und es ist ein Sieg für unser System der Athleten- und Standortkonzentration, denn es haben durch ihre jahrelange gemeinsame Arbeit noch weitere deutsche Lasersegler wie Simon Grotelüschen, Malte Kamrath und viele mehr Anteil an diesem Erfolg.“
DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner sagte in Hamburg: „Philipp hat mit seinen Leistungen bei der Weltmeisterschaft tolle Werbung für den deutschen Segelsport und auch seine eigenen Fähigkeiten gemacht. Das WM-Feld war extrem stark besetzt. Da ist eine Bronzemedaille hoch zu bewerten. Wir sind froh, einen so leistungsstarken und sympathischen Athleten in der DSV-Flotte und der Nationalmannschaft Audi Sailing Team Germany zu wissen.“
Der Kieler Tobias Schadewaldt belegte bei seinem WM-Comeback im Laser einen guten 29. Platz und zeigte mit Rang acht in der Finalwettfahrt, dass er das Lasersegeln nicht verlernt hat. Die nächste Weltmeisterschaft der Lasersegler findet parallel zu allen anderen neun olympischen Segeldisziplinen im September 2014 im spanischen Santander statt.