Der abschließende Regattatag zur Kieler Woche sorgte im internationalen Teil noch einmal für unerwartete Spannungsmomente. Bei den 505ern und den Formula18-Katamaranen wechselten sich die führenden Mannschaften teils bis zuletzt an der Spitze ab, bevor sich jeweils die Routiniers Wolfgang Hunger/Julien Kleiner (Potsdamer Yacht Club/Zwischenahner Segelklub von 1893) und Helge und Christian Sach (Potsdamer Yacht Club) gegen ihre Konkurrenz durchsetzten.
Für Organisationsleiter Peter Ramcke war die erste Kieler Woche in Alleinverantwortung ein guter Grund zum Frohlocken: „An der Temperaturschraube müssen wir zwar noch etwas drehen, aber mit über 400 Wettfahrten in neun Tagen haben wir ein anspruchsvolles Programm geboten, hatten vor allem in den Jugendklassen sehr gute Meldezahlen und sind bei unserem Vorhaben, die Segler mehr in den Mittelpunkt zu stellen, auf einem guten Weg. Dieses Ziel werden wir weiter verfolgen.“ Auch Torsten Haverland, Vizepräsident des Deutschen Segler-Verbandes mit dem Geschäftsbereich Leistungs- und Wettsegeln, zeigte sich zufrieden: „Auch der internationale Teil der Kieler Woche war geprägt durch eine sehr gute Organisation und Wettfahrtleitung bei hervorragenden Windbedingungen.“
Mit einem starken Schlussspurt erklommen die deutschen Nachwuchs-Asse im 420er die Spitze der Kieler Woche. Jan Borbet/Kilian Northoff (Duisburger Yacht-Club/Bayerischer Yacht-Club) fühlten sich im kräftigen Wind richtig wohl und holten sich überraschend den Sieg vor Santiago mas Depares/David mas Depares (Spanien) und Sébastian Simon/Pierre Rhimbault aus Frankreich.
Bei der Generalprobe für die Europameisterschaft der 29er im kommenden Jahr im Rahmen der Kieler Woche mussten sich die Lokalmatadore noch geschlagen geben. Die Franzosen Lucas Rual/Emile Amoros gewannen mit einer beeindruckenden Siegesserie und verwiesen Ida Svensson/Rasmus Rosengren aus Schweden auf den zweiten Platz. Auf Rang drei platzierten sich Jasper Steffens und Tom Lennart Brauckmann (Kieler Yacht-Club) aus Kiel.
Ein mecklenburgisches Duell um die Krone der Laser 4.7 lieferten sich Eric Malach (Segelclub Schloßbucht Schwerin) und Hannah Anderssohn (Röbeler Segler-Verein “Müritz”) – mit dem besseren Ende für den jungen Zarrentiner. Auf den dritten Platz segelte Gerald Williams aus Honkong.
„Es war sehr erfreulich zu beobachten, dass einige der deutschen Nachwuchsseglerinnen und -segler es den Spitzenseglern im olympischen Bereich nachmachen und sich gegenüber der internationalen Konkurrenz durchsetzen konnten“, so Torsten Haverland.
Deutsche Siege ersegelten sich auch die Folkeboote (Christoph Nielsen, Seglervereinigung 1903 Berlin/Florian Raudaschel/Roben Dehn/Klaus Reichenberger, Segelclub Eckernförde), die J/24s (Peer Kock/Bendix Hügelmann, Norddeutscher Regatta Verein/Dennis Ruge/Marc-Daniel Mählmann/Simon Zweigler, Norddeutscher Regatta Verein) und die erstmals in Kiel vertretene B/one-Klasse (Gordon Nickel/Morten Nickel, Segler-Vereinigung Cuxhaven/Patrick Priebe/Sebastian Röske, Segler-Verein Stade) sowie die Hobie 16-Segler Stefan Wiese-Dohse/Susanne Gehrmann (Segel-Club Kellenhusen) und der OK-Segler André Budzien (Schweriner Yacht-Club) aus Schwerin.
Internationale Erfolge gab es in weiteren sechs Klassen. Ganz einsam drehte der Norweger Lars Johan Brodtkorb an der Spitze der Europes seine Kreise. Mit acht Siegen in den zehn Wettfahrten war er eine Klasse für sich. Einen dänischen Doppelerfolg gab es bei den H-Booten. Morten Nielsen siegte hier vor Steffen Stegger. Und auch bei den Laser Radial wehte der Danebro an der Spitze. Christian Guldberg Post hatte sich hier durchgesetzt. In der Einmann-Skiff-Klasse Musto Skiff platzierte sich dagegen ein Schweizer ganz oben im Ranking. Roger Oswald feierte den Kieler-Woche-Sieg vor Paul Dijkstra (Niederlande) und Iver Ahlmann (Büdelsdorf). Im kleinen Feld der Stare gewann das ukrainische Team Denis Khashina/Dmitry Mechetin, und gar aus Downunder kam der Kieler-Woche-Sieger im Contender. Der Australier Mark Bulka schob sich im vorletzten Rennen noch an die Spitze und verteidigte diese erfolgreich.
Weitere Ergebnisse finden Sie hier.
(Hamburg, 02. Juli 2013)