Die Berliner Erik Heil und Thomas Plößel starten mit einem Paukenschlag in die Segelsaison. Bei ihrem ersten ISAF Sailing World Cup der Saison gewinnen sie im olympischen 49er-Skiff die Goldmedaille. „Dass wir Gold holen, war echt nicht zu erwarten. Wir sind selbst überrascht, wie schnell wir am Ende unterwegs waren. In den letzten Rennen haben wir uns etwas gebremst, um nicht zu viel zu riskieren. Der Plan ging auf“, berichtet Steuermann Erik Heil glücklich. Der 23-jährige und sein ein Jahr älterer Vorschoter Plößel ließen mit ihrem Gesamtsieg in 17 Rennen bei unterschiedlichsten Windbedingungen auch den Bronzemedaillengewinner von London hinter sich.
Als weiterer deutscher Medaillenanwärter am letzten Tag startete Surfer Toni Wilhelm (Dogern) seine beiden Finalrennen und besiegelte mit einem Rennsieg im letzten Rennen den verdienten Gewinn der Silbermedaille. Während der gesamten Sailing World Cup Woche surfte der 30-jährige Olympiavierte konstant unter den besten Drei und komplettiert die Medaillensammlung der Nationalmannschaft.
Für Surferin Moana Delle hätte die Standortbestimmung nach den Olympischen Spielen nicht besser laufen können. Nach London 2012 konzentrierte sich die 23-Jährige, wie Toni Wilhelm, zunächst auf ihr Studium und sah den Sailing World Cup vor Palma de Mallorca eher als Trainingsregatta. Mit der Bronzemedaille knüpft sie nahtlos an ihre Leistungen aus letztem Jahr an, das sie als Weltranglistenerste beendete. „Ich bin überglücklich! Viel besser hätte ich mir meinen Einstieg nach längerer Trainingspause nicht vorstellen können“, sagte eine freudestrahlende Moana Delle.
„Der Sailing World Cup Palma war ein gelungener Auftakt der Olympiade mit Ausblick auf Rio 2016. Ich freue mich sehr über die herausragenden Leistungen unserer Medaillengewinner! Auch mit den zahlreichen und zum Teil sehr guten Einzelplatzierungen unserer Segler, die es letztlich nicht ganz aufs Treppchen geschafft haben, sind wir ausgesprochen zufrieden”, so Nadine Stegenwalner, Sportdirektorin des Deutschen Segler-Verbandes.
Beim neuen Regattaformat, das der Weltseglerverband in Palma de Mallorca für die kommenden Olympischen Spiele 2016 testete, gehen die Meinungen auseinander. Moana Delle findet, „dass die stärkere Gewichtung der Medal-Races am letzten Tag die Gesamtleistung von einer Woche schmälern.“ Joachim Hellmich, Gesamtkoordinator der Sailing Team Germany (STG) Academy, hingegen gefällt der Ansatz, dass „die Sportler am Ende abliefern und sich auf den Punkt fokussieren müssen.“
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Allgemeines zum ISAF Sailing World Cup:
Bei fünf Wettkämpfen auf vier Kontinenten misst sich die internationale Segelelite. Nach Melbourne (AUS) und Miami (USA) ist Palma de Mallorca der dritte Stopp für rund 900 Sportler aus über 50 Nationen. Nach dem Europa-Auftakt vor Mallorca geht es noch nach Hyères (FRA) und Qingdao (CHN), das Olympiarevier von 2008.