Seitens des Sports nahmen DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach, DOSB-Generaldirektor Dr. Michael Vesper und die drei Fachverbandspräsidenten Rolf Bähr (Deutscher Segler-Verband), Winfried Röcker (Deutscher Motoryachtverband) und Thomas Konietzko (Deutscher Kanu-Verband) an dem Gespräch teil.
Die seit Jahren geplante Reform der Wasser- und Schifffahrtverwaltung des Bundes (WSV-Reform) geht nach den Vorstellungen der Bundesregierung mit einer Kategorisierung der Bundeswasserstraßen und einer Priorisierung des künftigen Mittel- und Personaleinsatzes auf das von der Berufsschifffahrt genutzte„Hauptnetz“ einher.
Der Sport befürchtet dramatische Einschränkungen für seine rund 5.500 Wassersportvereine, die mit ihren Anlagen auf das Wasserstraßennetz und die betroffenen Nebenstrecken angewiesen sind. Der Deutsche Olympische Sportbund mit seinen rund 27 Millionen angeschlossenen Mitgliedern hatte daher in seiner Mitgliederversammlung im Dezember 2012 den dringenden Appell an die Bundesregierung gerichtet, das Wasserstraßennetz für den Wassersport nutzbar zu halten und dafür zu sorgen, dass die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung auch weiterhin die wichtige Verkehrsgruppe der Sportboote betreut. Der DOSB empfahl der Bundesregierung, einen Nationalen Sportbootverkehrsplan nach dem Vorbild des Nationalen Radwegeverkehrsplans aufzustellen, der Ziele und Maßnahmen der positiven Wassersportentwicklung festlegt und den Akteuren auf Bundes- und Landeebene als verlässliche Planungs- und Investitionsgrundlage dient.
„Infrastruktur ist die Basis jeder volkwirtschaftlichen Entwicklung“ bewertet DSV-Präsident Rolf Bähr das Fazit der Runde. „Da gibt es keinen Unterschied zwischen Handel, Güterverkehr, Tourismus und Sportsektor.“
Wassersport und Wassertourismus sind auf ein funktionierendes Wasserwegenetz ebenso angewiesen, wie die Güter- und Personenschifffahrt. Erstere stellen heute bereits die zahlenmäßig größte Verkehrsgruppe auf deutschen Binnengewässern dar. Die positiven Prognosen der Bundesregierung und die vom Wirtschaftsminister geförderte Marketingkampagne für diesen Wirtschaftssektor sprechen zudem für sich. Dem muss die Bundesregierung auch in ihrer Verkehrspolitik Rechnung tragen.
Diskutiert wurde auch, wie Sportboothäfen und Steganlagen auf Wasserflächen des Bundes langfristig vertraglich gesichert werden können.
Um die zukünftige Zusammenarbeit zu intensivieren, wurden weitere Gespräche zwischen dem DOSB und dem Bundesverkehrsministerium vereinbart.