Der gelernte KFZ-Meister entdeckte nach einigen Jahren im Motorradrennsport seine Liebe zum Segelsport und dabei speziell zur damaligen olympischen FD-Klasse. Schnell sprach sich unter den Seglern sein großes Geschick in der Bootsreparatur herum, so dass Günter Uebel schon bald sein Hobby zum Beruf machte und Masten – nicht nur für die FD-Klasse – baute. Mit oft klammheimlicher Freude erzählte er später von Funktionären des Bundes Deutscher Segler der DDR, die bei ihm Masten ‚ohne Herstellerlabel‘ bestellten, die über einen Umweg über die neutrale Schweiz ausgeliefert wurden.
Mitte der 70er Jahre schlugen ihn die FD-Segler des Deutschen Segler-Verbandes als Bundeshonorartrainer vor. In den folgenden zehn Jahren erlebte die Klasse im DSV mit mehreren Welt- und Europameistertiteln und zahlreichen weiteren Medaillen eine bis dahin noch nicht gekannte Erfolgswelle. Mit seiner rheinischen Frohnatur, seinem Optimismus, seinen handwerklichen Fähigkeiten vor allem aber mit seiner Eigenschaft, zuhören zu können, verschaffte sich Günter Uebel den notwendigen Respekt bei seinen Sportlern und den Funktionsträgern im Verband.
Für seine Verdienste um den Segelsport wurde Günter Uebel 1992 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. (Hamburg, 4. Februar 2013)