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WSV-Reform

Er bekräftigt darin, dass sich der Bund zukünftig nur auf Gewässer mit hoher Transportfunktion konzentrieren will.

Wasserportverbände und -vereine befürchten, dass damit der Unterhalt und die Nutzbarkeit der Wasserwege mit geringer Tonnageleistung, d. h. insbesondere auch die der für den Wassersport wichtigen “Nebengewässer” gefährdet sind.

“Schon einzelne nicht beseitigte Hindernisse, Untiefen oder Schäden an Bauwerken und Schleusen können die Befahrbarkeit einer ganzen Wasserstraße in Frage stellen”, so Rolf Bähr, Präsident des Deutschen Segler-Verbandes. „Die Tonnage-Betrachtung lässt die bisher unterschätzte Bedeutung dieser Wasserwege für den Wassersport, aber auch für den Tourismus, die Naherholung und die Regionalentwicklung außen vor. Die heute befahrbaren Gewässer, dazu gehören auch die vielen tausend Seen und seenartigen Erweiterungen sind ein bedeutender Teil der deutschen Kulturlandschaft, um den uns viele Länder der Welt beneiden. Für den Segelsport kann dies mittelfristig bedeuten, dass Vereinsanlagen, die oft mit viel Eigenleistung und eigenen Haushaltsmitteln der gemeinnützigen Wassersportvereine erstellt worden sind, nicht mehr oder nur noch eingeschränkt erreicht werden können. Verkehrswege und touristische Infrastruktur leben von ihrem Netzwerkcharakter, d.h. von der Erreichbarkeit vieler dezentraler Etappen- und Zielhäfen. Die Vielfalt und überregionale Vernetzung macht die eigentliche Attraktivität dieses Systems aus, dass hervorragende Möglichkeiten für aktive Naherholung und Wassersport am Standort Deutschland bietet“ bewertet Bähr die Sparvorschläge. „Dies sollte volkswirtschaftlich sorgfältig untersucht werden, bevor man ein wertvolles System mit großem Entwicklungspotenzial dem schleichenden Verfall preisgibt“.

Die erwogene Übertragung der „Nebengewässer“ auf sog. „alternative Betriebsformen“ kann nach Einschätzung des Deutschen Segler-Verbandes zwar einige bisher ungenutzte Entwicklungsmöglichkeiten der angrenzenden Landflächen befördern, sie wird aber die grundsätzliche staatliche Aufgabe, Wasserwege in ihrer Funktion für alle Verkehrsteilnehmer zu erhalten, nicht ersetzen können.

Noch in diesem Jahr sollen nach den Planungen der Bundesregierung entsprechende Beschlüsse gefasst und entsprechende Umstrukturierungen eingeleitet werden. Der Wassersport befürchtet, dass der Deutsche Bundestag unter Zeit und Spardruck Entscheidungen trifft, ohne deren wirkliche Tragweite für den Standort Deutschland zu erkennen. Dies betrifft auch die kontraproduktive Wirkung auf die erst vor kurzem vom Deutsche Bundestag ausdrücklich beschlossene Förderung des Wassersports und des Wassertourismus in Deutschland, die von einer eben erst initiierten Marketingkampagne im In- und Ausland begleitet wird.