„Wir sind sehr stolz auf dieses Team“, sagte DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner in Perth, „Robert und Frithjof haben eine Woche lang die hohe Schule des Starboot-Segelns demonstriert und sowohl die nationale Olympiaausscheidung als auch die Silbermedaille verdient gewonnen. Wir haben uns auch sehr gefreut, dass der Kampf der Starboote um die Olympiafahrkarte auffallend fair verlaufen ist. Dafür danken wir allen Beteiligten.“
Für Robert Stanjek und Frithjof Kleen erfüllte sich mit dem gelungenen Finale vor großartiger Gänsehaut-Kulisse im Segelstadion von Perth der größte Weihnachtswunsch. Ein Jahr nach der Wiedervereinigung des Teams holten die beiden Starbootsegler die erste WM-Medaille für die DSV-Flotte seit 2008. Damals hatte Ulrike Schümanns Yngling-Crew bei der Weltmeisterschaft Bronze gewonnen.
„Für mich ist heute ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen“, sagte Frithjof Kleen, „ich bin Robert dankbar, dass er die Idee und den Mut hatte, es noch einmal zusammen mit mir anzugehen.“ Robert Stanjek sagte: „Ich bin sehr stolz auf meinen Vorschoter, er ist ein Wahnsinnssegler. Die Medaille und – noch viel wichtiger – die Olympiaqualifikation sind unser Lohn für den Mut, diese Kampagne anzugehen.“
Doch schon im Augenblick ihres Erfolgs hatten Stanjek/Kleen ihre Augen fest auf das große Ziel bei den Olympischen Spielen 2012 geheftet. Frithjof Kleen sagte: „Unsere Mission hat gerade erst begonnen. Das große Ziel ist die Medaille bei den Olympischen Spielen in England. Dafür werden wir hart arbeiten.“
Den deutschen Jubeltag der zweiwöchigen Titelkämpfe machte Lasersegler Simon Grotelüschen komplett: Der Lübecker Einhand-Steuermann verbesserte sich vor dem Medaillenfinale am Sonntag auf Platz zwei und greift nach der zweiten Medaille für den DSV und die Nationalmannschaft Sailing Team Germany. Grotelüschen sagte bei der Siegerehrung für Stanjek/Kleen: «Ich freue mich riesig für die beiden! Ich konnte heute reichlich tolle Atmosphäre tanken und kann es den Jungs doch morgen vielleicht einfach nachmachen.»
Kein Traumfinale gab es am Samstag für Tobias Schadewaldt und Hannes Baumann. Deutschlands beste 49er-Segler qualifizierten sich zwar souverän für die Olympischen Spiele, verpassten aber als Gesamt-Dreizehnte das Medaillenfinale ebenso wie die junge Berliner Crew Erik Heil und Thomas Ploeßel, denen als elfte nach 15 Wettfahrten vier Punkte zum Sprung in die Top Ten fehlten. Auch RS:X-Surfer Toni Wilhelm konnte in den letzten WM-Wettfahrten nicht mehr an seine Auftakterfolge anknüpfen und verpasste das Medaillenfinale als Fünfzehnter, hat allerdings wie Schadewaldt/Baumann alle Kriterien zur Qualifikation für die Olympischen Spiele erfüllt.