Mit dem Lübecker Lasersegler Simon Grotelüschen und dem Berliner Starboot-Team Robert Stanjek/Frithjof Kleen konnten sich am Mittwoch gleich zwei Mannschaften einen Podiumsplatz als hervorragende Ausgangsbasis für die letzten Wettfahrten erkämpfen. Insgesamt segeln in den noch laufenden Disziplinen fünf DSV-Teams in den Top Ten, zwei weitere liegen auf einem aussichtsreichen elften Platz.
“Die Stimmung im Team ist hochkonzentriert und gut. Die Ausscheidung läuft fair. Alle Mannschaftsmitglieder agieren sehr professionell”, sagte DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner in Perth. Die Teamleiterin hatte allen Grund zur Freude, denn drei Jahre nach der letzten WM-Medaille, die Ulrike Schümann und ihr Yngling-Team 2008 mit Bronze sicherten, haben sich die deutschen Segler erstmals wieder mehrere seriöse Medaillenchancen erarbeitet. Allen voran Simon Grotelüschen und Stanjek/Kleen mit ihren dritten Plätzen.
Zum erweiterten Favoritenkreis zählen neben Simon Grotelüschen und den Starbootseglern aber auch die Kieler 49er-Segler Tobias Schadewaldt und Hannes Baumann, die ihren dritten Wettfahrttag mit einem zweiten Rang und dem vorläufigen Platz fünf im Gesamtklassement abschlossen. Neun Punkte nur trennen die ersten acht Mannschaften in der 49er-Goldgruppe, die mit sechs Wettfahrten noch nicht einmal die Hälfte des geplanten Regattapensums bis zum 49er-Medaillenfinale am Sonntag absolviert haben.
Wenig Glück hatte am Mittwoch RS:X-Surfer Toni Wilhelm, der in der fünften Wettfahrt zunächst mit Platz 19 zufrieden sein musste. Sein anschließendes Comeback wurde nicht belohnt: Gerade, als Wilhelm sich in Rennen sechs Rang drei erobert hatte, schoss der Wettfahrtleiter das Rennen nach einem massiven Winddreher ab und verschob es auf den nächsten Tag. “Die Windbedingungen sind hier alles andere als einfach”, berichtete Nadine Stegenwalner, “zeitweise kämpfen Gradient und Seebrise so miteinander, dass der Wind auf Null sackt, bevor er dann wieder heftig drehend auf bis zu 15 Knoten zunimmt. Deswegen bin ich sehr zufrieden, wie unsere Teams heute den schwierigen Tag gemeistert haben.”
In der spannenden Olympiaausscheidung der 470er-Damen bleibt der Ausgang des Duells zwischen den führenden Kathrin Kadelbach/Friederike Belcher (Berlin/Hamburg, 23.) und ihren Verfolgerinnen Tina Lutz/Susann Beucke (Bergen/Kiel, 11.) auch nach sechs Wettfahrten offen. Kadelbach/Belcher waren zwar mit zwei Punkten Vorsprung in die WM gestartet, doch vier Rennen vor dem Medaillenfinale lagen am Mittwochabend Lutz/Beucke vorne.
Und so geht es in Perth weiter:
Donnerstag:
RS:X Männer, Laser, Match Race Frauen (das Team von Silke Hahlbrock ist bereits ausgeschieden); Ruhetag: 49er, 470er Frauen, Starboote
Freitag:
49er, Starboote, 470er Frauen, Match Race Frauen; Ruhetag: RS:X Männer, Laser
Samstag:
Starboote (Medaillenfinale), Laser, RS:X Männer, 49er, 470er Frauen
Sonntag:
finale Medaillenrennen der Disziplinen 470er Frauen, 49er, RS:X Männer, Laser, Abschlussfeier