Deutschlands beste Olympiasegler haben ihre Zugehörigkeit zur Weltspitze zum Saisonauftakt bei der internationalen Regatta Rolex Miami OCR 2011 unter Beweis gestellt. Die Starboot-Europameister Johannes Polgar und Markus Koy aus Hamburg und die 470er-Seglerinnen Tina Lutz (Bergen) und Susann Beucke (Kiel) segelten in olympiareifen Feldern jeweils auf Platz neun.
„Nach völlig verpatztem Auftakt konnten wir zum Glück die Handbremse lösen“, zog Starboot-Steuermann Johannes Polgar Bilanz. Mit einem Tagessieg, einem zweiten und zwei vierten Rängen demonstrierten die Europameister ihre gute Frühform.
Die mit kleiner aber feiner Besetzung von insgesamt nur zehn Teams angetretene DSV-Flotte kehrt hochmotiviert aus den USA zurück. Zu den erfolgreichsten Mannschaften zählten neben Polgar/Koy auch die 20 Jahre alte 470er Steuerfrau Tina Lutz und ihre 19 Jahre alte Vorschoterin Susann Beucke, die unter anderen Olympiasiegerin Sarah Ayton aus Großbritannien hinter sich ließen. Erst ein Frühstart in der achten Wettfahrt und der undankbare zehnte Platz im abschließenden Medaillenrennen beendeten die Hoffnungen auf eine noch bessere Platzierung.
„Tina Lutz und Susann Beucke haben in den USA eine ganz starke Leistung gezeigt. Schade, dass sie dann im Medaillenrennen nur den zehnten Platz belegt haben. Es bleibt aber eine super Serie. Das gleiche gilt für Johannes Polgar und Markus Koy, die sich zwar ein paar Ausreißer erlaubt, andererseits mit hervorragenden Leistungen ihren Anspruch auf einen Platz in der absoluten Weltelite demonstriert haben.“
Für einen Achtungserfolg sorgten im 470er Ferdinand Gerz und Patrick Follmann mit Platz zwölf. Die Münchner, ebenso Mitglieder im neuen Audi Sailing Team Germany wie Polgar/Koy und Lutz/Beucke, beeindruckten die starke Konkurrenz mit zwei Tagessiegen, verpassten nur knapp am Einzug in das Medaillenrennen der besten zehn Mannschaften.
Die DSV-Flotte war vor Miami nur mit zehn Mannschaften in fünf der 13 ausgetragenen olympischen und paralympischen Disziplinen angetreten. Viele DSV-Mannschaften befinden sich noch in Trainingscamps und starten erst Anfang April zur 42. Trofeo S.A.R. Princesa Sofia vor Palma de Mallorca in die mit Spannung erwartete vorolympische Saison durch.
An deren Ende werden nach der ISAF Weltmeisterschaft vor Perth (Australien) im Dezember die Mannschaften feststehen, die der Deutsche Segler-Verband (DSV) dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zur Nominierung für die Olympischen Spielen 2012 vorschlägt. Zu den drei Regatten der nationalen olympischen Ausscheidungsserie zählen neben der Weltmeisterschaft die Kieler Woche im Heimatrevier und die Sail for Gold Regatta im Olympiarevier vor Weymouth.
Ergebnisse
Rolex Miami OCR 2011
470er Frauen
1. Ingrid Petitjean/Nadege Douroux (FRA), 36 Punkte
2. Penny Clark/Katrina Hughes (GBR), 37 Punkte
3. Maria Fernanda Sesto/Consuelo Monsegur (ARG), 41 Punkte
9. Tina Lutz/Susann Beucke (Bergen/Kiel), 73 Punkte
14. Kathrin Kadelbach/Friederike Belcher (Berlin/Hamburg),
71 Punkte
470er Männer
1. Nic Asher/Elliot Willis (GBR), 45 Punkte
2. Mathew Belcher/Malcolm Page (AUS), 51 Punkte
3. Luke Patience/Stuart Bithell (GBR), 51 Punkte
12. Ferdinand Gerz/Patrick Follmann (München), 84 Punkte
17. Lucas Zellmer/Heiko Seelig (Berlin), 111 Punkte
Starboot
1. Robert Scheidt/Bruno Prada (BRA), 48 Punkte
2. Fredrik Loof/Max Salminen (SWE), 97 Punkte
3. Richard Clarke/Tylor Bjorn (CAN), 99 Punkte
7. George Szabo/Frithjof Kleen (USA/Berlin), 126 Punkte
9. Johannes Polgar/Markus Koy (Hamburg), 133 Punkte
15. Alexander Schlonski/Paul Sradnick (Rostock), 138 Punkte
Finn Dinghi
1. Giles Scott (GBR), 29 Punkte
2. Ben Ainslie (GBR), 30 Punkte
3. Andrew Mills (GBR), 33 Punkte
20. Matthias Miller (Berlin), 132 Punkte
Match Race Frauen
1. Claire Leroy/Elodie Bertrand/Marie Riou (FRA)
2. Anna Tunnicliffe/Molly O’Bryan/Debbie Capozzi (USA)
3. Sally Barkow/Elisabeth Kratzig-Burnham/Alana O’Reilly (USA)
15. Silke Hahlbrock/Maren Hahlbrock/Kerstin Schult (Hamburg)
Hamburg, 30. Januar 2011