Tobias Schadewaldt/Hannes Baumann (Kiel) und Leopold Fricke/Lorenz Huber (Rimsting) mit einem Platz unter den Top 16 ihren Kaderplatz für die kommende Saison sichern. Stattdessen verpassten die Mannschaften vom Norddeutschen Regatta Verein und vom Chiemsee Yacht Club nach den acht Rennen der Qualifikationsrunde den Einzug in die Goldflotte der besten 25 von insgesamt 62 startenden Teams aus 26 Nationen und mussten die Serie in der Silberflotte beenden. Fricke/Huber belegten Platz 33 (150 Punkte), Schadewaldt/Baumann segelten auf Platz 36 (165.6 Punkte).
„Das war eine bittere Pille für uns“, sagte Schadewaldt, dessen neues Boot „Fleischfresser“ erstmals zum Einsatz kam, „unsere Bootsbeherrschung war in engen Situationen nicht gut genug. Das war unser wesentliches Problem. Wir lagen in vielen Rennen in den Top Ten, bis wir – zu oft – gekentert sind. Wir brauchen einfach noch mehr Erfahrung.“ Ein Frühstart und eine Disqualifikation sowie die von Schadewaldt beschriebenen Unsicherheiten ließen die Crew nach optimalem WM-Auftakt mit den Rängen 1 und 2 im weiteren WM-Verlauf regelrecht abstürzen.
DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner (Hamburg) sagte: „Tobi Schadewaldt und Hannes Baumann sind hervorragend angegangen, haben dann aber leider einen richtig schlechten Tag gehabt, der ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Man sieht, dass mit Blick auf die Olympischen Spiele 2012 in allen Disziplinen international ein Gang zugelegt wird. Wie ich das Team bisher kennen gelernt habe, werden sie die Fehler und Probleme gut analysieren, daraus lernen und motiviert bei den Segel Welt Cups an den Start gehen. Ich wünsche ihnen für die erste komplette gemeinsame 49er-Saison viel Erfolg.“
Auch Leopold Fricke und Lorenz Huber sammelten zu viele Punkte, nur dreimal segelten sie in der Qualifikation in die Top 15. Eine teilweise Wiedergutmachung gelang ihnen in der Hauptrunde der Silberflotte mit zwei Tagessiegen. „So hatten sie sich das vermutlich eher vorgestellt“, sagte Nadine Stegenwalner, „wir wissen, dass auch diese Mannschaft mehr kann und hoffen, dass der Anschluss an die Weltspitze in diesem Jahr gelingt.“
Bei den deutschen Seglern siegte dennoch die Lust über den Frust. Tobias Schadewaldt sagte auf den Bahamas: „Wir werden jetzt eine dreiwöchige Pause machen und unser Studium abschließen. Ab März trainieren wir auf Mallorca. Unser Plan ist es, ab Frühjahr bei allen World Cups zu starten und dort so oft wie möglich ins Medaillenrennen einzuziehen. Dass wir das Potenzial dafür haben, zeigten uns die ersten beiden Tage während dieser WM. Mit einer sauberen Analyse können wir aus dieser WM stärker hervorgehen. Wir glauben weiter an unseren Weg und eine erfolgreiche Teilnahme in London 2012.“
Weltmeister wurden die überragend segelnden spanischen Olympiasieger und Silbermedaillengewinner Iker Martinez und Xabier Fernandez (57 Punkte) vor den Australiern Nathan Outteridge/Iain Jensen (84 Punkte) und den italienischen Brüdern Pietro und Gianfranco Sibello (96 Punkte).
Nächster Höhepunkt zum Auftakt der olympischen Segelsaison 2010 ist die Starboot-Weltmeisterschaft vor Rio de Janeiro ab 16. Januar.
ENDSTAND
49er Weltmeisterschaft 2010
Bahamas
1. Iker Martinez/Xabier Fernandez (Spanien), 57 Punkte
2. Nathan Outteridge/Iain Jensen (Australien), 84 Punkte
3. Pietro Sibello/Gianfranco Sibello (Italien), 96 Punkte
33. Leopold Fricke/Lorenz Huber (Rimsting), 150 Punkte
36. Tobias Schadewaldt/Hannes Baumann (Kiel), 165.6 Punkte
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