eindrucksvollen Ergebnissen beendet. Mit Johannes Babendererde und Timo Jacobs war das jüngste unter den olympisch ambitionierten deutschen Teams auch das beste. Die Lübecker, die für das NRV Olympic Team und den Lübecker Segler-Verein starteten, gewannen die achte und letzte Wettfahrt und belegten Platz fünf im weltmeisterlich besetzten Feld der 88 Starboote aus 27 Nationen.
“Wir haben noch niemals alle Starboot-Größen in einem Rennen schlagen können”, freute sich Vorschoter Jacobs. Die Mannschaft sitzt erst seit Februar 2009 in einem Boot. Johannes Babendererde hat drei Jahre Starboot-Erfahrung ins Team mitgebracht, Jacobs keine. Weil das Duo trotz seines furiosen Endspurts die Qualifikation für den DSV-A-Kader um einen halben Punkt verpasst hat, sollen die Kriterien nun bei der Weltmeisterschaft Anfang August im schwedischen Varberg erfüllt werden.
“Das ist ein wunderbares Ergebnis für die beiden”, freute sich die designierte DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner (Hamburg) für die Mannschaft, „ich habe schon vermutet, dass sie nach den letzten guten Ergebnissen hier vor Kiel punkten würden, doch auch ich war überrascht, dass es gleich so gut lief – meinen Glückwunsch!“ Auch die Titelverteidiger Robert Stanjek (Berlin) und Markus Koy (Hamburg) vom NRV Olympic Team beeindruckten Stegenwalner mit Platz sechs: „Whow, das war ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Jahreshöhepunkt Weltmeisterschaft und ganz sicher eine hervorragende Motivation dafür.“
Das drittbeste deutsche Team musste nach wechselvoller Serie mit Platz 23 zufrieden sein: Die Neueinsteiger Johannes Polgar und Tim Kröger aus Hamburg konnten nach Licht und Schatten erst am letzten Tag mit einem dritten Rang glänzen und ihre Möglichkeiten andeuten. „Ich hätte mir für die Mannschaft ein besseres Ergebnis gewünscht, aber die beiden segeln erst seit kurzem gemeinsam und sind neu im Starboot. Sie haben mit schönen Einzelergebnissen gezeigt, was in Zukunft möglich sein könnte.“
Eine schwarze Serie erlebten nach zuletzt herausragenden Ergebnissen Alex Schlonski (Rostock) und Frithjof Kleen (Berlin), die nach zwei Frühstarts und Materialpech mit Platz 28 nicht zufrieden waren. „Eine Serie zum Vergessen“, sagte Vorschoter Kleen, „das wollen und müssen wir bei der Weltmeisterschaft in Varberg besser machen.“ Stegenwalner, die sich als EM-Teilnehmerin auf dem Wasser ein genaues Bild vom Leistungspotenzial der DSV-Teams machen konnte, sagte: “Diese beiden haben ebenfalls mit guten Einzelergebnissen gezeigt, was sie drauf haben. Sie sind als Team noch nicht lange dabei und es ist bei dieser Serie einfach nicht gut für sie gelaufen, aber da ist sicher noch einiges zu erwarten.“
Entsprechend gut fiel Stegenwalners Gesamtbilanz der Starboot-Europameisterschaft 2009 aus: „Unsere Starboote sind auf dem richtigen Kurs und kommen der Weltspitze immer näher. Richtig ist, dass die führenden drei Mannschaften aus Brasilien, Großbritannien und Schweden bei dieser Europameisterschaft eine Klasse für sich waren. Aber warum sollte sich diese Lücke nicht schließen lassen, wenn unsere Mannschaften weiterhin so gut zusammen arbeiten?“
Am Samstag Abend feierten die 176 Starbootsegler, Freunde und Organisatoren ihre Sieger im Olympiahafen von Kiel Schilksee. Für die Veranstalter vom Kieler Yacht-Club und Point of Sailing gab es viel Lob und Beifall für die herausragend organisierte Serie. Ex-Weltmeister und EM-Bronzemedaillen-Gewinner Fredrik Loof sagte: „Es war eine außergewöhnliche und herausragende Veranstaltung – mein Kompliment an die Veranstalter.“
Der zweimalige Laser-Olympiasieger Robert Scheidt und sein Vorschoter Bruno Prada haben die Offene Starboot-Europameisterschaft vor Kiel gewonnen, bei denen dem traditionellen Reglement zur Folge auch Mannschaften aus Übersee Titelträger werden können. Die Brasilianer verwiesen ihre Dauer-Rivalen und Starboot-Olympiasieg er Iain Percy und Andrew Simpson am Finaltag auf Platz zwei. Bronze sicherten sich nach acht Wettfahrten bei mittleren bis starken Winden Ex-Weltmeister Fredrik Loof und sein neuer Vorschoter Johan Tillander aus Schweden.
“Es war eine spannende, sehr intensive Serie, die viel Spaß gemacht hat”, sagte Scheidt, der bei den Olympischen Spielen in China im vergangenen Jahr seine zweite Silbermedaille im Starboot gewann. Rivale Percy, der Scheidt in China bezwang, sagte: „Wir haben seit den Olympischen Spielen nicht mehr gesegelt, waren keinen Tag im Fitness-Studio und sind erst zur Kieler Woche wieder eingestiegen. Dafür lief es diese Woche doch sehr gut für uns.“ Das Spitzentrio bildete auf der Kieler Förde mit 18, 22 und 22 Punkten auf dem Abschlusskonto eine Klasse für sich. Die viertplatzierten Schweizer Flavio Marazzi und Enrico de Maria beendeten die Serie mit 63.50 Zählern und deutlichen 41.5 Punkten Rückstand auf Platz drei.
Hamburg, 13.07.09
ENDSTAND STARBOOT EUROPAMEISTERSCHAFT 2009
1. Robert Scheidt/Bruno Prada (Brasilien), 18 Punkte
2. Iain Percy/Andrew Simpson (Großbritannien), 22 Punkte
3. Fredrik Loof/Johan Tillander (Schweden), 22 Punkte
4. Flavio Marazzi/Enrico de Maria (Schweiz), 63,50 Punkte
5. Johannes Babendererde/Timo Jacobs (Lübeck, NRV Olympic Team), 64 Punkte
6. Robert Stanjek/Markus Koy (Berlin/Hamburg, NRV Olympic Team, 66 Punkte
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23. Johannes Polgar/Tim Kröger (Hamburg, NRV Olympic Team), 145
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