Die Lotseninsel an der Schleimündung ist ein beliebter Anlaufpunkt für Segler und Naturschützer. Sie ist nur auf dem Wasserwege erreichbar, da sie landseitig durch ein Naturschutzgebiet mit dem Festland verbunden ist, welches nicht betreten oder befahren werden darf. Seeseitig ist das Grundstück über einen kleinen Hafen erreichbar, der von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes an den Förderverein Naturnaher Wasserwanderplatz Schleimünde verpachtet ist und von diesem betrieben wird. Dem Förderverein gehören 24 gemeinnützige Segelvereine aus der Region sowie der Verein Jordsand an. Die Lotseninsel ist bebaut mit drei Gebäuden: dem vom Förderverein genutzten Hafenmeisterhaus, der Gaststätte “Giftbude” sowie dem Lotsenhaus, das vom Verein Jordsand als Naturkundemuseum und Unterkunftsgebäude für die Betreuung des Naturschutzgebietes genutzt wird.
Obwohl der Förderverein und der Verein Jordsand der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) als Eigentümerin der Lotseninsel ihr konkretes Kaufinteresse an den jeweils von ihnen genutzten Gebäuden mehrfach bekundet haben, hat die BIMA das Grundstück – ohne die Pächter davon zu informieren – zur öffentlichen Versteigerung mit einem Mindestgebot von 125.000 € bei der Deutschen Grundstücksauktionen AG am 20. September 2008 ausgeschrieben.
Die potentielle Ersteigerung der Lotseninsel durch einen privaten Investor haben Wassersportler und Naturschützer befürchten lassen, dass allerspätestens nach Ablauf der Pachtverträge die derzeitigen Nutzungen nicht mehr aufrecht erhalten werden können. Deshalb hatte der Deutsche Segler-Verband vorgeschlagen, vor einer öffentlichen Versteigerung zunächst Verhandlungen mit den derzeitigen Pächtern über den Kauf des Grundstückes zu führen. Diesen Vorschlag hat Dr. Wolfgang Wodarg, MdB aufgegriffen und an Bundesfinanzminister Peer Steinbrück heran getragen.
Dieser hat daraufhin in letzter Minute entschieden, die Lotseninsel aus der Versteigerungsliste zu streichen und Verhandlungen mit den derzeitigen Nutzern über einen Kauf aufzunehmen.
Hamburg, 17. September 2008