Der Ersatzhafen für den Nothafen Darßer Ort soll in Prerow westlich der Hohen Düne entstehen. Ziel ist ein so genannter Buchtenhafen mit 250 Liegeplätzen für Sportboote, die örtlichen Berufsfischer und den Seenotrettungskreuzer. Dies ist das Ergebnis eines Gespräches von Wirtschaftsminister Seidel mit den Bürgermeistern der Gemeinden Born und Prerow sowie Vertretern des Landkreises Nordvorpommern vom 25. Juni 2008.
Beide Gemeindevertretungen hatten sich zuvor für den Bau eines Sportboothafens an unterschiedlichen Standorten ausgesprochen. Für die Schließung des Nothafens, der in der Kernzone des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft liegt, hatte es in den vergangenen Jahren viele verschiedene Lösungsvorschläge gegeben. Unter anderem waren Inselhäfen und Küstenhäfen vor Prerow, Wustrow und Zingst in der Diskussion. Zusätzlich gab es Varianten, die Durchstiche an den drei genannten Orten vorschlugen. Im Laufe der Jahre waren verschiedene Gutachten in Auftrag gegeben worden, die vor allem naturschutzrechtliche und Umweltgesichtspunkte behandelten.
Der Deutsche Segler-Verband setzt sich weiter beim Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus dafür ein, zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs die Zufahrt zum Nothafen Darßer Ort durch Baggerung bis zur Fertigstellung des Alternativhafens zu gewährleisten.
Gemeinsame Erklärung der Bürgermeister der Gemeinden Born und Prerow
Die Bürgermeister der Gemeinden Born und Prerow halten den Bau eines Sportbootetappenhafens auf dem Darß als Ersatz für den Nothafen Darßer Ort für die maritime touristische Entwicklung des Darß und des Landes Mecklenburg-Vorpommern insgesamt für dringend notwendig. Vorbehaltlich der rechtlichen Zulässigkeit, der Entscheidungen der Gemeindevertretungen sowie des Ergebnisses der Bauleitplanverfahren verständigen sich die Bürgermeister der Gemeinden Born und Prerow auf folgendes:
1. Der Sportbootetappenhafen soll als sogenannter Buchtenhafen in der Gemeinde Prerow westlich der Hohen Düne auf der Höhe oder westlich der Kurklinik errichtet werden. Zudem soll beim Sportbootetappenhafen ein maritimes Gewerbegebiet (z. B. Restauration, Bootsausrüster, Boutiquen) geplant werden.
Der Sportbootetappenhafen soll für 250 Liegeplätze für Sportboote, für Liegeplätze für die örtlichen Berufsfischer sowie den Seenotrettungskreuzer und das Rettungsboot der DLRG sowie einer Anlegemöglichkeit für Fahrgastschiffe ausgelegt werden.
Die Gemeinde Born setzt eigene Planungen für die Ausweisung eines Sportbootetappenhafens westlich des Bernsteinweges aus.
2. Auf dem Gebiet der Gemeinde Born soll die bauliche Situation an der Ostsee zwischen dem Bernsteinweg und dem Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft in einem Bebauungsplan geregelt werden. Neben der Festsetzung von Flächen und Maßnahmen für Natur und Landschaft soll eine touristische Nutzung in geringem Umfang festgesetzt werden. Das Maß der touristischen Nutzung soll nicht wesentlich über das Maß des vorhandenen Gebäudebestandes hinaus gehen.
Der vorhandene bestandsgeschützte Campingplatz auf dem Gebiet der Gemeinde Born im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft soll in seinen bestehenden Grenzen im Flächennutzungsplan der Gemeinde Born dargestellt werden.
3. Im Sinne einer gedeihlichen Entwicklung auf dem Darß vereinbaren die Gemeinden Born und Prerow eine enge Zusammenarbeit und frühzeitige Abstimmung ihrer Planungen.
Quelle: MV – Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus
Hamburg, den 30. Juni 2008