Hamburg (DSV). Nach der durchwachsenen Bilanz der DSV-Flotte bei der Weltmeisterschaft für alle elf olympischen Disziplinen vor Cascais (Portugal) hoffen die Teams ein Jahr vor der olympischen Regatta 2008 auf bessere Ergebnisse bei der olympischen Testregatta vor Qingdao Anfang August. Sieben Mannschaften wollen im Olympiarevier beweisen, dass sie mehr drauf haben als sie bei der WM zeigen konnten.
„Während der WM haben Nebenschauplätze wie die Sicherung von Nationenplätzen, die Erfüllung der DOSB-Kriterien zur Qualifikation für die Olympischen Spiele und das Ausschalten nationaler Rivalen unsere Teams davon abgelenkt, bestmögliche Platzierungen zu erreichen. Wir können eigentlich mehr“, zog DSV-Sportdirektor Hans Sendes am Wochenende Bilanz.
Auch der zweimalige Olympiateilnehmer Marcus Baur war mit WM-Platz 26 nicht zufrieden: „Die vier Finalrennen dieser WM waren eine große Niederlage und Enttäuschung für uns. Wir werden uns nun voll auf die olympische Testregatta in China und die EM vor Sizilien konzentrieren. Wenn wir unsere Erkenntnisse schnell in Handlungsmuster umsetzen können, dann kann die nächste Schlacht kommen.“
Immerhin konnte die deutsche Equipe als eines der wenigen Länder weltweit Nationenstartplätze in 10 Disziplinen zu sichern.
Mit größerem Erfolg steuern Petra Niemann, die 470er-Europameisterinnen und WM-Vierzehnten Stefanie Rothweiler/Vivien Kussatz (München/Berlin), die Yngling-Crew Ulrike Schümann, Julia Bleck und Ute Höpfner (Berlin) sowie die Starboot-Crew Marc Pickel/Ingo Borkowski (Kiel/Potsdam) ihre Olympia-Teilnahme an. Dieses Quartett hat die DOSB-Kriterien jeweils zweimal erfüllt und muss im kommenden Jahr mit einem Platz unter der ersten Zwölf bei einer der drei großen World Cup-Regatten vor Mallorca, Hyères oder Kiel nur noch einen Leistungsnachweis bringen. In der Starbootklasse, Ynglingklasse und auch im Laser Radial haben aber noch weitere deutsche Mannschaften die Chance, das DOSB-Kriterium ebenfalls zweimal zu bestätigen und damit eine nationale Ausscheidungsserie zu erzwingen.
Die Olympiakandidaten werden dem DOSB Anfang Mai 2008 vom DSV vorgeschlagen. Nur der DOSB hat dann das Recht, die Olympiastarter endgültig zu nominieren.
Das DSV-Aufgebot für die olympisches Testregatta vom 9. bis 24. August vor Qingdao:
Laser Radial (Einhand Frauen): Petra Niemann (Berlin)
RS:X (Surfen/Frauen): Romy Kinzl (Berlin)
470er Frauen (Zeihand): Stefanie Rothweiler/Vivien Kussatz (München/Berlin)
49er (Zweihand/Highperformance): Marcus Baur/Hannes Baumann (Kiel)
Starboot (Kielboot/Zweihand): Marc Pickel/Ingo Borkowski (Kiel/Potsdam)
Tornado (Zweihand/Katamaran): Johannes Polgar/Florian Spalteholz (Dänisch-Nienhof/Kiel)
Yngling (Kielboot/Frauen): Ulrike Schümann, Julia Bleck, Ute Höpfner (Berlin)