Direkt zum Inhalt wechseln

Rothweiler/Kussatz segeln auf Kurs Qingdao

Hamburg (DSV, 30. Januar 2008) – Die im Jahr 1976 als olympische Segeldisziplin eingeführte 470er-Klasse wird bei den Olympischen Spielen in diesem Sommer erstmals ohne deutsche Beteiligung in der Herren-Konkurrenz stattfinden. Der ehemalige Olympiateilnehmer Lucas Zellmer und sein Vorschoter Heiko Seelig aus Berlin verpassten ihre letzte Qualifikationschance in der einstigen DSV-Paradedisziplin, segelten bei der Weltmeisterschaft vor Melbourne (Australien) nur auf Platz 16.
 
   Besser machten es Stefanie Rothweiler (München) und Vivien Kussatz (Berlin). Die zweimaligen Europameisterinnen von 2006 und 2007 segelten zwar bei der WM zum Jahresauftakt als 13. an den selbst gesteckten Zielen vorbei, hatten aber die Kriterien des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zur Nominierung für die Olympischen Spiele bereits im vergangenen Jahr erfüllt. Sie müssen wie alle anderen Mitglieder des DSV-TOP-Kaders (Team Olympic Peking) im Olympiajahr lediglich noch einen Leistungsnachweis erbringen und bei einer der großen Regatten in die Top 12 segeln.
 
  «Diese WM-Serie haken wir jetzt ab. Ab 11. Februar trainieren wir vor Mallorca mit unserem neuen Boot“, sagte Stefanie Rothweiler, „die Olympischen Spiele selbst werden dann ein ganz anderes Spiel sein. Dort wollen wir in jedem Fall um eine Medaille kämpfen.» DSV-Sportdirektor Hans Sendes (Hamburg) sagte: «Ich bin schon etwas überrascht. Ich hatte eigentlich erwartet, dass Steffi und Vivien die WM befreit und beflügelt von der gelungenen Qualifikation absolvieren können. Ich weiß aber, dass sie es viel besser können. Das haben sie ja in den vergangenen Jahren eindrucksvoll bewiesen.»
 
   Beste deutsche Mannschaft in Melbourne waren die Berlinerin Kathrin Kadelbach und ihre Hamburger Vorschoterin Frederike Ziegelmayer. Mit Rang acht im finalen Medaillenrennen und Platz zehn in der Endabrechnung demonstrierte das junge Duo zwar seine ansteigende Leistungskurve. Da die Seglerinnen aber die DOSB-Kriterien im vergangenen Jahr kein Mal erfüllen konnten, haben sie keine Chance mehr, Rothweiler/Kussatz die Olympiafahrkarte noch streitig zu machen.
 
   Enttäuschung herrscht indes bei den Männern nach der verpassten Olympiachance. Damit kann der Deutsche Segler-Verband bei der olympischen Regatta vor Qingdao voraussichtlich nur sechs oder sieben von insgesamt elf Segel- und Surf-Disziplinen besetzen. So gut wie sicher sind die Teilnahme an den Disziplinen 49er, Starboot, Yngling, Tornado, 470er-Frauen und Laser Radial. Theoretische Chancen haben noch die deutschen Laser-Segler. Keine Chance mehr gibt es in den Disziplinen RS:X Männer, RS:X Frauen, 470er Männer, Finn Dinghi.
 
 
ERGEBNISSE
Abschlusswertung 470er-WM
(Melbourne, Australien)
MÄNNER
1. Nic Asher/Elliot Willis (GBR), 56.10 Punkte
2. Alvaro Marinho/Miguel Nunes (POR), 57 Punkte
3. Gideon Kliger/Udi Gal (ISR), 70) Punkte
16. Lucas Zellmer/Heiko Seelig (Berlin), 150 Punkte
31. Christopher Lorenz/Friedrich Gebert (Berlin), 207 Punkte
 
FRAUEN
1. Erin Maxwell/Isabelle Kinsolving (USA), 54 Punkte
2. Giulia Conti/Giovanna Micol (ITA), 64 Punkte
3. Elise Rechichi/Tessa Parkinson (AUS), 80 Punkte
10. Kathrin Kadelbach/Frederike Ziegelmayer (Berlin/Hamburg), 125 Punkte
13. Stefanie Rothweiler/Vivien Kussatz (München/Berlin), 136 Punkte