Peckolt/Peckolt überraschen mit A-Kaderqualifikation
Hamburg (DSV, 14. August 2005) – Nach sensationeller Aufholjagd haben sich die Brüder Jan-Peter und Hannes Peckolt (Hamburg/Kiel) bei der 49er-Europameisterschaft vor Vallensbaek (Schweden) mit Platz vier in der offenen Europameisterschaft und Platz drei in der geschlossenen EM-Wertung ihre A-Kaderqualifikation ersegelt.
Dabei waren der 24jährige Steuermann „Pit“ Peckolt und sein zwei Jahre jüngerer Bruder Hannes zunächst verhalten in die fünftägige Serie gestartet. Bei Starkwind lief es für die mit 148 Kilogramm vergleichsweise leichte Crew nicht optimal. Die Brüder hatten sogar eine Kenterung wegzustecken.
Doch die neuen EM-Regeln kamen dem norddeutschen Duo entgegen und machten einen furiosen Schlussspurt möglich. Als modernste Olympiaklasse waren die 49er vom Weltsegler-Verband ISAF dazu auserkoren worden, mit Blick auf die kommenden Olympischen Spiele in China ein neues Wettfahrtsystem zu testen. Ziel der in drei Stufen eingeteilten Regatta ist es, den Sieger erst im letzten Rennen zu ermitteln. So soll die Spannung für Zuschauer und Medien bis zur letzten Sekunde aufrecht erhalten werden.
„Ein paar Verfeinerungen bedarf es sicher noch“, urteilte Steuermann Pit Peckolt, „doch insgesamt ist die Idee gut“. Die Idee beinhaltet das bereits bekannte Gruppensegeln zum Auftakt. Anschließend wird das Feld in Gold und Silver Fleet aufgeteilt. Die Top-Mannschaften segeln nach zweitägigen Vorläufen in der Gold Fleet um den Einzug in die Finalläufe. Das sogenannte „Grand Final“ erreichen die nur die besten zehn Crews.
Das gelang auch Jan-Peter und Hannes Peckolt als Zehnte in der Gold Fleet. Anschließend wurde das Feld neu aufgerollt. Die zehn besten Mannschaften segelten zunächst drei Rennen, in denen jeweils die beiden letzten Crews ausscheiden. Vier Teams bleiben danach übrig, die dann solange segeln, bis eine Mannschaft zweimal gewonnen hat. Das System klingt kompliziert, ist aber weitgehend fair und garantiert Hochspannung bis zum Schluss. So auch für die Peckolts, die das erste Rennen im Grand Final sogar gewinnen konnten und auch im zweiten erst knapp vor dem Ziel von den späteren Europameistern Chris Draper und Simon Hiscocks (Großbritannien) abgefangen wurden. „Wir haben den EM-Titel um drei Meter verpasst“, sagte Jan-Peter Peckolt am Abend, konnte aber schon wieder lachen und sich über den A-Kaderplatz freuen, den es nur für einen EM-Platz 1 bis 3 gibt.
Weniger gut dagegen verlief die EM für den zweimaligen Olympiateilnehmer Marcus Baur (Kiel) und seinen Vorschoter Max Groy (Fleckeby), die zwar nach Materialproblemen und Rennausfällen am letzten Tag noch einmal gute Ergebnisse erzielten, insgesamt jedoch mit einem aus ihrer Sicht ungewöhnlichen 21. Platz nicht zufrieden sein konnten. Die Wiedergutmachung soll schon in zwei Wochen bei der 49er-Weltmeisterschaft vor Moskau erfolgen.
Gesamtergebnis
49er-Europameisterschaft (geschlossene Wertung)
1. Chris Draper/Simon Hiscocks (Großbritannien)
2. Peter und Soeren Hansen (Dänemark)
3. Jan-Peter und Hannes Peckolt (Hamburg/Kiel)
4. Iker Martinez/Xabier Fernandez (Spanien)
5. Allan Nørregaard/Jonatan Persson (Dänemark)
6. Stevie Morrison/Ben Rhodes (Großbritannien)
(…)
21. Marcus Baur/Max Groy (Kiel/Fleckeby)
Hinweis: Wir veröffentlichen an dieser Stelle die geschlossene EM-Wertung und nicht die komplette Ergebnisliste der Offenen Europameisterschaft, weil die Ergebnisse in der geschlossenen Wertung Kader-relevant sind. Die Gesamtergebnisse der Offenen Europameisterschaft finden Sie über die Website des Weltsegler-Verbandes (ISAF) unter www.sailing.org.
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